Misspunch

Im OL gibt es wohl nichts ärgerlicheres als einen Fehlstempel.

Genau das ist mir heute passiert. Eigentlich war es ein gutes Rennen von mir und das mal bei einem Sprint. Aber eben nur bis Posten 15. Danach hat sich mein Hirn einfach abgeschaltet. Falsche Routenwahl zur 16, anderen Posten für meinen gehalten, Posten in der falschen Ecke gesucht, dann zum falschen Posten orientiert, im Zuschauerbereich gelandet, völlig verwirrt einen Posten übersprungen, es am Endposten gemerkt und dann ultra frustriert ins Ziel gejoggt. 3:32min zum vergessen.

Ich weiß, dass ich gelegentlich ein Aggressionsproblem habe, aber die Wut, die man in so einem Moment auf sich selbst verspürt, ist nur schwer zu überbieten. Und das schlimmste ist, dass man sie nicht richtig raus lassen kann. Stehen ja alle möglichen Leute drum herum. Deswegen habe ich dann sehr schnell das Weite gesucht und hab auf dem Weg zu Straßenbahn mal richtig laut geschrien. Die Leute auf der Straße sehe ich sowieso nie wieder.

Foto: Katharina Linke

Man soll von so einem Wochenende ja nicht nur die schlechten Dinge mitnehmen. Deswegen für mich jetzt auch noch ein paar positive Sachen:

  • Ich wäre gestern fast ins Halbfinale gekommen. So nah war ich noch nie und ich hoffe sehr, dass es zur WM klappt.
  • Bis Posten 15 bin ich zufrieden mit dem heutigen Lauf.
  • Ich habe gerade seit Ewigkeiten mal wieder mit einer meiner besten Freunde telefoniert.
  • Ich fahre gerade nach Jena zu meinen Eltern.
  • Belgische Waffeln

So nachdem mein ICE eben ausgefallen ist, sitze ich jetzt im nächsten Zug und hoffe, dass ich noch heute ankomme. Bis dahin höre ich meinen Lieblingsmusiker aus der Heimat.

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